Von Weihnachten und anderen Werten
Verehrte Gäste, Freunde, Bekannte und Lieferanten des PUR,
Oscar Wilde hat einmal gesagt:
"Man kennt heute von allem den Preis, aber von nichts mehr den Wert"
Wir bemühen uns, dies in unserem Verantwortungsbereich anders zu machen und zu leben. Wir wissen über den „Wert“ unserer Lebensmittel, da wir fast alle unsere Lieferanten persönlich kennen und deren Arbeit wertschätzen. Ohne deren hervorragenden Produkte, könnten wir für Sie nicht so kochen, wie wir es tun.
Das Wort "Restaurant" wurde am Ende der französischen Revolution von Köchen eingeführt, die am Hofe arbeitslos wurden. Sie wollten fortan für das neue Bürgertum kochen und kreierten ein Esszimmer in dem sie hochwertige Speisen als Menu-Folge servierten. Sie nannten es "Restaurant" - abgeleitet von dem Verb "restaurieren", denn sie wollten mit ihren Speisen und Getränken für die Gesunderhaltung ihrer Gäste sorgen - mit Lebensmitteln - keine Nahrungsmittel, wie heute durch die Industrie vielfach angeboten. (aus einem Slow Food Heft 2023)
Wir setzen auf BIO-Produkte, Nachhaltigkeit und die Bewahrung alter Kochtraditionen, weil es uns das „wert“ ist.
Und im ideellen Bereich?
Kennen wir noch den „Wert“ unserer Demokratie oder beteiligen wir uns schon an deren Aushöhlung?
Es wird uns allen nicht leicht gemacht unsere Werte zu finden: Krieg gilt wieder als anderes Mittel der Politik; überall wächst der Hang zu Autokratien= einfache Lösungen; Fake-News verändern die Meinungsbildung; Antisemitismus findet wieder den Weg in die Mitte der bürgerlichen Gesellschaft; Klimakatastrophen in der ganzen Welt; Unsagbares wird wieder gesagt.
Von der "Weimarer Zeit" und einer "destruktiven Demokratie" wird gesprochen. Das Gegenteil – die Autokratie - hat uns schon einmal in die absolute Katastrophe geführt - wo bleibt da die Hoffnung?
Lassen wir uns nicht von der Nachrichtenwelt täuschen - es passiert jeden Tag soviel Gutes auf der Welt, was aber offensichtlich keine Nachricht "wert" ist! Menschen die zuhören können, Menschen die einander helfen, Menschen die für eine andere Klimapolitik streiten, sich gegen die falschen Argumente der Migrationsgegner stemmen und, und, und…
Wir sind die Hoffnung, wir können uns entscheiden, wir können handeln, wir können mit unserer Stimmabgabe allen falschen Propheten die rote Karte zeigen. Es ist noch nicht zu spät.
Als Europa nach dem Sieg gegen Napoleons Armee am Boden lag, soll um 1815/16 Johannes Daniel Falk, der sich um Kriegswaisen gekümmert hat, das Lied "Oh du fröhliche" gedichtet haben (dieser Hinweis kam von einem sehr geschätzten Stammgast). Darin heißt es:
"Oh du fröhliche, oh du selige, gnadenbringende Weihnachtszeit.
Welt ging verloren. Christ ward geboren:
Freue, freue dich oh Christenheit!"
Wir möchten nicht, dass es wieder heißt: Welt ging verloren. Gemeinsam müssen wir daran arbeiten, dass unsere Meinungsfreiheit und unsere Vielfalt erhalten bleiben – als Basis für unser Wohlergehen.
Schauen wir voller Zuversicht in eine Zukunft, die wir tatkräftig mitgestalten dürfen!
Das sollte uns diese Demokratie "wert" sein.
In diesem Sinne wünschen wir Ihnen und Ihren Familien
ein frohes, besinnliches Weihnachtsfest und einen guten Start ins Neue Jahr!
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